alte Gefäße aus Ton

Geschichte:

Es ist schon eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Kaum ein anderes Material konnte einen ähnlichen weltweiten Siegeszug feiern wie die Keramik (vom griechischen Wort für Ton "Keramos").
Rund um den Erdball entdeckten schon die Menschen der Urzeit die Nutzungsmöglichkeiten des Gemischs aus verschiedenen Tonsorten und Wasser.
Die ersten Gegenstände aus gebranntem Ton dürften vor 30.000 Jahren und die ersten keramischen Gefäße 9.000 v. Chr. (im Nilltal) entstanden sein.

Bereits um 5.000 v. Chr. wurden Glasuren benutzt.

Um 2.600 v. Chr. kamen erstmals glasierte keramische Plättchen als Wandschmuck in der Pyramide des Djoser in Ägypten vor. Von Persien über Arabien kam die Fliesenkeramik nach Europa. Besonders in Spanien und Italien erlebten sie im Mittelalter ihre Blütezeit.

Die ersten Fußböden aus keramischen Fliesen kamen in Deutschland etwa um das Jahr 1.000 auf. Doch über Jahrtausende zierten sie nur Schlösser, Paläste, Kirchen und Villen. Nur die Reichen konnten sich diesen Luxus leisten, denn vor dem industriellen Zeitalter war die Herstellung reines Handwerk und deshalb besonders wertvoll.
Diese gebrannte Erde bezeichnete man später nach dem griechischen Wort kéramos (= Erde) als Keramik.

Zunächst waren keramische Erzeugnisse so wertvoll, dass dem Sieger bei großen sportlichen Veranstaltungen ein aus Ton gefertigtes Pokalgefäß, oft mit schönen Ornamenten verziert, überreicht wurde.

Fliesen heute:

Heute sind Fliesen aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. In jedem Haus sind sie zu finden. Und das hat selbstverständlich vor allem damit zu tun, dass hier die aufwendige Handarbeit der maschinellen Fertigung gewichen ist. Bei alldem darf man eines jedoch nicht vergessen: Unsere Urahnen haben uns einiges vorgemacht, denn an der Zusammensetzung der Fliesen hat sich im Prinzip bis heute nichts geändert.